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#herzensangelegenheit n°5

So langsam bekomme ich ein Gefühl dafür, warum Menschen Angst vor Veränderung haben. Veränderung besteht immer aus sehr vielen Ebenen. Wie in Inception. Der Film, der mir fast Knoten im Gehirn gemacht hat... Veränderung, das ist nicht mal eben so wie die Entscheidung für ein neues Handy, Formular ausgefüllt und schwupps, Handy und vielleicht neue Nummer da. Fertig.

B-E-Q-U-E-M? Pah. Nix da.

Veränderung kann mitunter sehr viele Aspekte ins Leben schubsen, die wir normalerweise liebevoll massiv wegdeckeln, schön trinken, in uns reinfressen, netflixen oder was auch immer. Was Veränderung immer voraussetzt, ist eine Entscheidung. Ich brauche dieses verdammte JA in mir. Manchmal kommt es wie von Zauberhand elfengleich dahergeflattert. Da sind Herz und Kopf sich eins. Alles klar. Dranbleiben. Weitermachen. Dann wieder gibt es die JAs, die ich mir abringen muss. Das sind ganz besondere Momente. Da darf ich hingucken. Denn sie haben ganz oft damit zu tun, ob ich meine Entscheidung angstbasiert treffe oder eben nicht. Die angstbasierten Entscheidungen fühlen sich bei mir flatterig, aber nach einer sicheren Lösung an. Nicht-angstbasierte Entscheidungen kommen aus dem tiefsten Inneren. Ich weiß vom Herzen her, dass sie absolut richtig sind, aber frag im Außen nicht nach Sonnenschein... wenn das JA mir eher im Hals stecken bleibt, weiß ich, oh, oh, da ist noch was zu erledigen. Und dann gehts los. Ab-Tauchen. In die Welt meiner Schatten. Ungefähr so stelle ich mir auch Tiefseetaucherei vor. Immer alles Dunkel mit einem überschaubaren Lichtkegel... Und huch plötzlich huscht etwas vorbei.

So oder ähnlich ist mein Jahr 2018. Fröhlich pfeifend bin ich losmarschiert. Nur noch da lang, wo die Freude und der Zauber ist. Das bedeutet aber auch, RAUS AUS DER KOMFORTZONE! Ich habe dieses Jahr mehrfach meinen Körper sprechen sehen, weil ich einfach keine Worte mehr hatte. Nasenbluten, Schmerzen, dass mir fast schlecht wurde, Knoten im Bauch, Rauschen in den Ohren, Ganzkörperverspannung. Und dann. BÄM. Zeigten sich die Gefühle. Angst. Scham. Wut. Es ist nicht leicht da durch zu gehen. Ja, es ist manchmal scheißeanstrengend. Und dann denke ich manchmal an die Typen in Fight Club, ich bin schon völlig fertig und dann haut noch mal einer drauf. Im idealen Fall ein anderer, meistens aber ich selbst. Das Verrückte ist, bei all diesen Prozessen wartet am Ende eine Ruhe, die ich nie für möglich gehalten hätte. Ein innerer Frieden breitet sich aus als hätte ich 3 Monate meditiert.

Gerade hänge ich im letzten Prozess 2018. Es geht wieder um Los-Lassen und mir selbst vertrauen. Und wieder übersetzt der Körper als wäre er als Fremdsprachenkorrespondent engagiert. All das wird am Ende zu VIEL führen: viel Wachstum, viele Erkenntnisse, viel Frieden, viel Kraft und viel Erlösung.

Aber hej, ich nehme es wirklich niemandem krumm, der sagt: „Veränderung? Nee, lass mal.“

Andererseits, was kann dir schon Besseres passieren als die Treppe nach oben zu fallen? Was meinst du wie es sich anfühlt, selbstbestimmt über die Dinge zu entscheiden, die du NICHT mehr willst? Der blöden Angst endlich die kalte Schulter zeigen. Deinem Herzen folgen. Es geht um nichts anderes als persönliche Freiheit, die ich meine.