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#herzensangelegenheit n°2

Kennt ihr dieses Buch? Es ist die Geschichte eines Mannes, der im November 2016 während der Schießerei im Bataclan in Paris seine Frau verlor. Ich sah das Buch und wollte es sofort lesen. Denn, was mich schon immer umgetrieben hat, ist Ungerechtigkeit. Warum passieren manchen Menschen Dinge, die es sowas von nicht verdient haben? Und wieso scheint manchen Menschen augenscheinlich die Sonne aus dem Arsch und sie kommen mit jedem Scheiß, den sie verzapfen, durch? Bis vor zwei Jahren hatte ich genau diese Denke. Und dann kam ganz neues Wissen zu mir, sodass ich meine Perspektive um ein Vielfaches vergrößern konnte. Heute kann ich mir dank dieser Erkenntnisse das ein oder andere mit viel Schmunzeln anschauen und vieles einfach so nehmen und sein lassen wie es eben kommt. Was mich an dem Buch so wahnsinnig fasziniert hat, ist, dass Antoine Leiris nie seine Liebe verloren hat. Nicht für sich, nicht für seine Frau und auch nicht für seinen Sohn. Und dass das eine klare Entscheidung war: „Meinen Hass bekommt ihr nicht.“ Genau so ging es mir mit meinem Ex-Vermieter, der mich auf sehr perfide Art und Weise aus meiner geliebten Ahrensburger Wohnung gemobbt hat und sooooo viel Geld von mir wollte, dass es zu einer echten Herz-Kopf-Übung wurde. Meine tägliche Praxis: Ich bin so oft es ging, bei mir und in meiner Liebe geblieben, habe die Buddha-Figur, die ich von ihm in unseren guten Zeiten geschenkt bekam, vor die neue Haustür gestellt, ihm immer wieder in meinen Meditationen Liebe geschickt, mir einen Anwalt genommen und bin Schritt für Schritt und mit viel Geduld durch den gesamten Prozess gegangen. Im April wäre die Gerichtsverhandlung gewesen. Ich hätte mich erneut verletzlich gemacht, aber das Universum hat es anders geregelt. Heute blieb die Küche kalt, denn es kam ein attraktives Vergleichsangebot. Manche nannten es Schmerzensgeld, ich nenne es Karma. Egal, was passiert. Egal, was du tust. Bleib in deiner Liebe. Bleib bei dir. Und gehe davon aus, dass in dieser Energie zum besten Wohl für dich gesorgt wird. Wäre ich richtig mutig gewesen, hätte ich 100% darauf vertraut, dass das, was ich dort verloren habe, auf anderen Wegen wieder zu mir gekommen wäre. Es ist ganz einfach: Ich bin Mensch. Auch in mir steckt immer mal wieder der Kontroletti. Ich übe noch, um Lernerfahrungen zu machen. Gerade zeigt sich, dass alles zum richtigen Zeitpunkt kommt und dass auch dieser Weg sich für den Moment „gelohnt“ hat. Denn das, was ich dort gewonnen habe, fließt in ein neues Projekt, das dem Wohl aller dienlich sein darf. Namasté